10 Tipps für das Lernen zuhause

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1. Zuhause sind keine Lehrer*innen
Das Lernen zuhause soll die Schule und die Lehrer*innen nicht ersetzen, sondern die Möglichkeit geben sich auch ohne täglichen Schulunterricht mit Inhalten, Themen und Aufgaben auseinanderzusetzen.

2. Eine Struktur für den Tag
Wichtig ist, dem Tag eine Struktur zu geben und vieles vom Ablauf her von Tag zu Tag ähnlich zu gestalten. Halten Sie feste Schlafens- und Aufstehzeiten, Pausen und Mahlzeiten und auch Bewegungs- bzw. Sportzeiten ein. Wir Menschen profitieren von diesem festen Rhythmus.

3. Sinnvolles und strukturiertes Üben
Ähnlich wie ein Schulmorgen sollte es täglich ein abgestimmtes Zeitfenster für die Aufgaben geben. Ein „Stundenplan“ kann dabei selbst erstellt werden.
Dabei ist es sinnvoller, häufiger und kürzer zu arbeiten. Die Konzentrationsfähigkeit ist begrenzt! Vor Arbeitsbeginn überlegen, wie viel an einem Tag von den Übungen bearbeiten werden kann oder sollte.

4. Wissen erarbeiten und vertiefen
Ein Wechsel zwischen Phasen, in denen Wissen erartbeitet wird und Phasen, in denen dieses Wissen gefestigt und wiederholt wird, ist sinnvoll. Für Wiederholung und Vertiefung sollte insgesamt mehr Zeit eingeplant werden, als für die Erarbeitung eines bestimmen Lerninhaltes.

5. Vokabeln lernen
Vokabeln zunächst laut lesen und dann mehrmals schriftlich kontrollieren, bis sie sitzen. Nach acht bis zehn Vokabeln eine kleine Pause machen, insgesamt sollten nicht mehr als 30 bis 40 pro Tag gelernt werden. Es empfiehlt sich, schwer merkbare Vokabeln auf Lernkarten zu schreiben oder zu markieren und regelmäßig zu wiederholen.

6. Umgang mit Konflikten
Manchmal fühlen Eltern sich nicht in der Lage, ihre Kinder hilfreich zu fördern: Sie sind vielleicht „viel zu nah dran“ oder sogar in Lernprobleme mit eingebunden. Verstehen sie das Lernproblem nicht, unterstellen Eltern oft „Faulheit“ oder sind verärgert. In diesen Fällen empfehlen wir, weniger für die Schule zu machen und erst mehr in die Beziehung zu investieren. Viele Themen findet man heute im Internet schön aufgearbeitet. So müssen nicht Eltern Ihrem Kind Inhalte erklären, sondern überlassen es dem Internet in einem sinnvollen Maß (Siehe hier auch die Tipps auf unserer Homepage).

7. Nutzung von Bildungsmedien
Viele Fernsehanstalten haben ihr Programm geändert und bringen morgens interessante, gut aufbereitete Programme rund um schulische Themen. Nutzen Sie diese zur Auflockerung der Übungen. Viele dieser Angebote findet man später auch Online in den Mediatheken (Siehe hier auch die Tipps auf unserer Homepage).

8. Im Zweifel bei der Lehrkraft nachfragen
Fragen können gut per Mail, Telefon oder andere Medien gestellt werden. Bitte die Fragen vorher genau ausformulieren, ein “ich verstehe das nicht” kann kaum per Mail beantwortet werden.

9. Konflikte als Chance
Natürlich wird es jetzt auch eine Zeit der Reibereien, Konflikte und des Streites sein. Das ist natürlich, normal und gehört zum Leben dazu. Aber diese Reibung können wir positiv nutzen: Ein gut gelöster Streit, die Zeit, in Ruhe nach Ursachen für Konflikte zu forschen und gemeinsam tragfähige Lösungen zu erarbeiten (Stichwort „Familienkonferenz“) ist gleich auf mehreren Ebenen wirksam: Sie ist beziehungsstiftend, steigert Sozialkompetenz und damit auch das Selbstbewusstsein.

10. Genießen der „geschenkten“ Zeit
In Krisensituationen wie diesen ist nicht immer alles schlecht. Beispielsweise ist es hilfreich, zu überlegen, welche Chancen die Krise bietet. In der aktuellen Situation ist dies mit Sicherheit die „geschenkte Zeit“: Wann werden wir wieder so viel Zeit wie jetzt gemeinsam verbringen können?
Zeit, die wir für die Dinge nutzen können, für die wir sonst keine Zeit haben: Gemeinsam spielen, lesen, lachen, singen, kuscheln und vieles andere mehr. Und auch Zeit für jeden von uns selbst: Zeit zum Lesen, Musik hören, träumen, Sport machen. Für Eltern wie für Kinder ist es auch eine Chance, zur Ruhe zu kommen und sich darauf zu besinnen, was das Wesentliche ist. Zudem ist das Aushalten von Langeweile eine  Kompetenz, die einerseits unserer Gesellschaft abhanden gekommen ist und andererseits direkt lern- und kreativitätsförderlich ist.

Entnommen von:
https://www.schulministerium.nrw.de/docs/Recht/Schulgesundheitsrecht/Infektionsschutz/300-Coronavirus/Coronavirus_zehn-Tipps-Lernen/index.html

Weitere Tipps:
Tipps fürs Homeschooling
Elterninformation Schule und Corona