Konzept “Lernen auf Distanz”
Als pdf. zum Herunterladen: Konzept „Lernen auf Distanz“
- Lernen auf Distanz
- Mögliche Szenarien
- Technische Voraussetzungen
- Fortbildung
1) Lernen auf Distanz
Das Schuljahr 2020/2021 ist gestartet mit flächendeckendem Präsenzunterricht nach Stundenplan in allen Fächern in allen Jahrgängen. Wir müssen uns jedoch darauf einstellen, dass es im Rahmen der Corona-Pandemie wiederum zu einer teilweise oder kompletten Schulschließung kommen kann. Zusätzlich gibt es auch an unserer Schule Kolleg*innen und Schüler*innen, denen ihre Zugehörigkeit zur Risikogruppe attestiert wurde und die nicht am Präsenzunterricht teilnehmen können. Hier kann es auch ohne Lockdown schon zu länger anhaltendem Distanzunterricht kommen.
Dieses Konzept zum Distanzlernen der Gesamtschule Uellendahl-Katernberg ist aus den Erfahrungen vor den Sommerferien entstanden und wird mit den Neuerungen in diesem Schuljahr laufend überarbeitet und erweitert werden.
Im Unterschied zu den Vorgaben vor den Sommerferien sind jetzt Distanzunterricht und Präsenzunterricht mit einer Verordnung vom 01.08. 2020 rechtlich gleichgesetzt und auch die Leistungen im Distanzunterricht fließen vollwertig in allen Fächern in die Leistungsbewertung ein.
Um auf alle möglichen Fälle vorbereitet zu sein, planen und organisieren wir Unterricht zur Zeit immer so, dass eine Umstellung auf Distanzunterricht jederzeit möglich ist. Bei den verschiedenen Szenarien und bei der Unterrichtsplanung wird immer auch die Idee des “Blended Learning” – der engen Verzahnung von Präsenz- und Distanzunterricht mitgedacht. Eine Evaluation des vor den Sommerferien erteilten Distanzunterrichts liefert uns wichtige Erkenntnisse zur weiteren Planung. Die zuünftige Entwicklung wird sicherlich noch zu Modifikationen und Innovationen innerhalb des Konzeptes führen und dieses immer mehr ausweiten und perfektionieren.
2) Mögliche Szenarien
1. Ein(e) Schüler*in muss für bis zu zwei Wochen in Quarantäne
- Aufgaben werden so schnell wie möglich für den ganzen Zeitraum
von allen Lehrkräften für alle Fächer gestellt und der Schüler*in über IServ oder über Kopien (z.B. bereits erhaltenen Modulpläne) zugänglich gemacht. - Aufgaben müssen spätestens abgegeben und besprochen werden, wenn die Schüler*in wieder am Präsenzunterricht teilnimmt.
- Die Kontaktaufnahme bei Fragen erfolgt per Iserv (Foren, Messenger, Mail) an Klassenlehrer*innen und Fachlehrer*innen.
- Klassenlehrer*innen kontaktieren einmal wöchentlich die /Schülerin/den Schüler per Mail oder telefonisch.
- Eine Live-Zuschaltung in den Unterricht ist möglich, dabei wird darauf geachtet, dass die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.
2. Eine Lehrkraft muss für bis zu zwei Wochen in Quarantäne
- Aufgaben werden so schnell wie möglich für den ganzen Zeitraum
von der Lehrkraft gestellt und allen Lerngruppen über IServ oder über Kopien (z.B. bereits erhaltenen Modulpläne) zugänglich gemacht. - Der Präsenzunterricht wird vor Ort vertreten (In der S II wird “EVA – eigenverantwortliches Arbeiten” erteilt). Die Schüler*innen arbeiten wie im Lernbüro möglichst selbstständig.
- Eine digitale Zuschaltung der Lehrkraft in den Präsenzunterricht und die damit verbundene zeitlgleiche (synchrone) Erreichbarkeit durch Anwesenheit im Messenger/Videochat für Fragen in den Unterrichtsstunden ist möglich
- Die Lehrkraft ist auch außerhalb der tatsächlichen Unterrichtszeit (asynchron) für Fragen über IServ durch E-Mail, Messenger und Forum erreichbar.
- Aufgaben müssen spätestens abgegeben und besprochen werden, wenn die Lehrkraft wieder im Präsenzunterricht ist.
3. Eine Lehrkraft gehört zur Riskogruppe und darf nicht im Präsenzunterricht eingesetzt werden
- Aufgaben werden durch die Lehrkraft von zuhause aus gestellt
(z.B. Wochenplanarbeit / Portfolio / Lerntagebuch / Module). - Der Präsenzunterricht vor Ort wird vertreten (In der S II wird “EVA – eigenverantwortliches Arbeiten” erteilt). Die Schüler*innen arbeiten wie im Lernbüro möglichst selbstständig.
- Eine digitale Zuschaltung der Lehrkraft in den Präsenzunterricht und die damit verbundene synchrone Erreichbarkeit durch Anwesenheit im Messenger / Videochat für Fragen in den Unterrichtsstunden ist möglich.
- Lehrkraft vereinbart (individuelle) Abgabetermine (analog oder per IServ).
- Aufgaben werden von der Lehrkraft zuhause korrigiert und wieder an die Schüler*innen zurückgeleitet.
4. Ein(e) Schüler*in gehört zur Risikogruppe und darf nicht am Präsenzunterricht teilnehmen
- Aufgaben werden durch alle Lehrkräfte gestellt
(z.B. Wochenplanarbeit / Portfolio / Lerntagebuch / Module). - zu den Aufgaben gibt es festgelegte Abgabetermine.
- Vereinbarungen von festen Terminen zur Beratung und Hilfestellung erfolgen per IServ (Videotool, Mail oder Messenger).
- Die Koordination wird durch die Klassenlehrer*innen durchgeführt.
- Eine Live-Zuschaltung in den Unterricht ist möglich. Dabei wird darauf geachtet, dass die Datenschutzbestimmungen eingehalten werden.
5. Teile der Schule oder die komplette Schule werden wegen eines Corona-Falles geschlossen
Der Stundenplan wird durch synchrone und asynchrone Angebote in IServ in Distanzunterricht umgesetzt.
Alle Lehrer*innen nutzen IServ um
- Kontakt zu halten
- Aufgaben zu stellen
- Rückmeldung zu Aufgaben zu geben
- Distanzunterricht wird digital erteilt: Hier ist die Mindestanforderung an alle Lehrkräfte nach ihrem jeweiligen Stundenplan online zu sein, und für Fragen und Hilfestellungen (Videokonferenz oder Messenger)zur Verfügung zu stehen.
- Der Umfang der Aufgaben muss zeitlich angemessen sein,. Regelmäßige Abgabetermine und Rückmeldungen durch die Lehrkraft strukturieren das häusliche Lernen
- Erreichbarkeit aller Lehrkräfte per E-Mail ist sichergestellt
- Klassenlehrer*innen führen Logbuchgespräche per Videokonferenz oder Telefon (evtl auch dies nach Stundenplan)
Voraussetzungen für Distanzunterricht:
- Ein sicherer Umgang mit IServ für Schüler*innen und Lehrer*innen wird sichergestellt.
- Analoge und digitale Lernformen werden auch im Präsenzunterricht genutzt, z.B. kollaboratives Arbeiten mit dem Textmodul, Einbinden von Lernvideos (QR-Codes auf den Modulplänen)
- Erstellen von Arbeitsmaterialien, die auch mit dem Handy erkennbar und/oder bearbeitbar sind, werden erstellt.
- Kreative Distanzaufgaben (z.B. Experimente filmen) werden ausgearbeitet.
3 Technische Voraussetzungen
3.1 Software
I-SERV ist unser zentrales Kommunikationsmedium.
Alle Schüler*innen und Lehrer*innen haben über IServ eine E-Mail-Adresse und sind untereinander datensicher vernetzt.
Die Schüler*innen sind in Klassen- und Kursgruppen organisiert und erreichbar.
Für den Distanzunterricht haben die Module „Aufgaben“, „Messenger“, “Videokonferenzen” und E-Mail eine wichtige Bedeutung.
Über die Module “Messenger” und “Videokonferenz” können sich Schüler*innen zur stundenplangemäßen Zeit von zuhause aus mit der Lehrkraft und der Lerngruppe verbinden.
Damit bietet der virtuelle Raum zum einen die Möglichkeit, dass Schüler*innen den jeweiligen Fachlehrkräften direkt Fragen zu ihren Aufgaben stellen können, zum anderen dient er als Nachweis über die Anwesenheit (ist nur bei technischer Voraussetzung der Schüler*innen als Kriterium zu werten). Die unterschiedlichen virtuellen Räume im I-Serv Modul „Messenger“ und Im Modul “Aufgaben” können die Fachlehrer*innen für ihre Unterrichtsgruppen selbst erstellen. Ebenso können sie selbst ihre Lerngruppen zu Videokonferenzen einladen.
Über das Modul “Aufgaben” werden einzelnen Schüler*innen oder ganzen Gruppen Aufgaben inklusive Material zur Verfügung gestellt. In diesem Modul ist es möglich, ohne das Ausdrucken von Arbeitsblättern zu arbeiten, da in vielen Familien kein Drucker vorhanden ist. Nach Ablauf der Bearbeitungszeit können die Ergebnisse eingesehen werden. Es ist wichtig den Schülerinnen und Schülern eine Rückmeldung zu ihren Aufgaben zu geben.
Jede Klasse und jeder Kurs hat ein “Forum”. Man kann ein Forum z.B. nutzen, um mit einer Klasse oder einem Kurs Unterrichtsmaterial zu teilen. Im Vergleich zum Austeilen per Email hat das Vorteile: Alle Mitglieder der Gruppe haben Zugriff auf das Forum und können die Einträge sehen. Das Material der ganzen Unterrichtseinheit kann auf einen Schlag oder nach und nach hochgeladen und strukturiert hinterlegt werden. Fehlende Schüler*innen können sehen, was sie verpasst haben!
Alle Lerngruppen auf IServ werden eindeutig benannt (Klasse oder Kurs), so dass sie leicht gefunden werden können.
Alle wichtigen informationen die Schule betreffend werden immer aktuell auf der Homepage veröffentlicht und werden jeweils Montagsmorgens durch ein Abonnement des Newsletters per E-Mail automatisch versandt. Neben den Informationen, die die gesamte Schulgemeinschaft betreffen, stehen auch Klassenseiten zur Verfügung. Diese passwortgeschützten Bereiche werden von den Klassenlehrer*innen gepflegt und stellen jeweils spezifische Infromationen für die jeweiligen Klassen zur Verfügung.
3.2 Hardware
Aktuell wird in den Klassen und Kursen eine Umfrage durchgeführt, so dass die Schule einen Überblick darüber bekommt, wieviele Schüler*innen jeweils über welche Ausstattung verfügen. Aufgrund der zusammengetragenen informationen kann dann das Konzept des Digitalen Lernens angepasst werden.
4. Fortbildung
4.1 Lehrerinnen und Lehrer
Wir verwenden das Programm I-Serv, zu dem schon individuelle und kollektive Fortbildungen abgehalten wurden und kontinuierliche Beratung stattfindet.
Tutorials und Anleitungen sind auf dem Server in der Knowledge Base hinterlegt und werden laufend aktualisiert und erweitert. Mit der Vorbereitung auf dieses vorliegende Konzept wird erneut eine Fortbildungsmöglichkeit angeboten, so dass alle Kolleg*innen sowohl mit den Modulen vertraut sind, als auch die nötigen Vorbereitungen (Einrichten der Räume etc.) treffen können. Zusätzlich wird ein “Best-Practice”- Austausch stattfinden um gelungene Ideen und Anwendungen aus der Zeit vor den Sommerferien für das ganze Kollegium nutzbar zu machen.
4.2 Schülerinnen und Schüler
Im Unterrichtsfach “Medien” werden die neuen 5. Klassen insbesondere mit den relevanten Modulen vertraut gemacht. In den anderen Jahrgangsstufen werden sowohl in den Klassenstunden Einführungen in IServ erarbeitet als auch in möglichst allen anderen Unterrichtsfächern Anwendungsmöglichkeiten thematisiert und in den Präsenzunterricht eingebunden.
Wir sind überzeugt davon, dass wir durch diese Maßnahmen und Konzepte kurzfristig und kompetent auf Szenarien des Distanzlernens reagieren können.